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Erweiterung der Tagesförderstätte

15.06.2021
Und wieder wird gebaut

Und wieder steht ein Bauprojekt an!

Diesmal geht es aber nicht um den Neubau im Neuenkirchener Weg 44, sondern um die Erweiterung der Tagesförderstätte im Neuenkirchener Weg 55, gleich auf der anderen Straßenseite.

Tagesförderstätte? Was ist das überhaupt?

Eine Tagesförderstätte (TFS) ist ein ortsbezogenes Angebot für Menschen mit mehrfachen oder schweren Behinderungen, die einen hohen Unterstützungsbedarf benötigen, nicht oder noch nicht in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten oder auf dem 1. Arbeitsmarkt integriert werden können.

Außenansicht TFS NKW 55
Gast

Diese TFS’s bieten tagesstrukturierende Förderung, die sich an den Interessen und Fähigkeiten der Teilnehmer*Innen orientieren und dazu beitragen, ihre persönlichen, sozialen und lebenspraktischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln sowie ihre Teilhabe am Arbeitsleben zu unterstützen.

In der Praxis bedeutet dies, dass den hier lebenden Menschen ein vielfältiges Angebot unterbreitet wird, den Tag sinnvoll, kreativ und aktiv zu gestalten. Dazu gehören u.a. die Schwerpunkte Musik, Kommunikation (Unterstützende Kommunikation), Kunst und „Sport“ wie das Therapeutische Reiten auf dem Roschenhof oder die Nutzung unsere WörpeBads.

Um den notwendig gewordenen Bedarfen gerecht zu werden und für jeden ein ganztägiges Förderangebot vorhalten zu können (bisher teilweise nur halbtags), ist die bauliche Maßnahme notwendig, die dann auch über zusätzliche Speiseräume, Pflegebäder sowie Ruhezonen verfügt.

Zukünftig soll der Besuch der TFS in Gänze in der Zeit von 9.00 h – 16.00 h stattfinden. Neu ist hierbei, dass auch das gemeinsame Mittagessen, die ggf. erforderliche Pflege sowie die ebenfalls notwendigen Ruhephasen in diesen Räumlichkeiten „gelebt“ werden.

Um das Projekt „TFS ganztags“ auf die Beine zu stellen, bedarf es eines gut durchdachten Konzeptes, dass nun endlich - nachdem Corona seine Zangen lockert - in einem 3-stufigen Plan Schritt für Schritt umgesetzt wird. Viele Maßnahmen müssen ineinandergreifen, damit am Ende alles reibungslos läuft.

So müssen u.a. Dienstpläne neu gedacht und entwickelt sowie ein Fachkräfte-Springerpool für eine gute und sichere Versorgung vorhanden sein.

Doch was ist das Ziel dieser neuen Struktur?

Die Antwort ist einfach: Soziale Teilhabe gem. § 76 SGB 9 (sh. auch § 113 und § 81 SGB 9). Dies meint die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft.

Für uns ist dies Anspruch und Herausforderung zugleich – immer zum Wohle für die hier lebenden und arbeiten Menschen.